Mobil und klangvoll

Achille und Pier Giacomo Castiglioni: Stereoanlage RR 126, 1965/66

Achilles Radio-Plattenspieler-Kombination wirkt heute ziemlich groß und platzraubend, da wir mit einem Mobiltelefon und einem apfelgroßen Bluetooth-Lautsprecher einen ganzen Raum beschallen können. Vor über 50 Jahren gab es in den meisten Wohnzimmern aber noch große, schrankartige Musiktruhen aus Holz. Diesen Modellen setzten Achille und Pier Giacomo Castiglioni ein fröhliches Möbelstück entgegen. Ihre Musikanlage ist mit dem roten Kunststoff Resopal beschichtet und praktischerweise auf einem Untergestell auf Rollen befestigt. So kann sie leicht und mobil im Raum eingesetzt werden.

Modern waren damals auch bei Möbeln knallige Farben oder Dinge, die mit Raumfahrt oder Robotern zu tun hatten. Deshalb gaben die Brüder Castiglioni der Musikanlage mit der Anordnung der Regler und Knöpfe ein roboterartiges Gesicht. Die Anlage hat so etwas von einem freundlichen Männchen auf dürren Beinen.

Paraidolie ist die Fähigkeit, in Gegenständen ein Gesicht zu erkennen. Steckdosen, Autolichter, Gullideckel – hier sind keine Grenzen gesetzt! Ein Video (des Senders ARTE) erklärt dir hier das Phänomen Paraidolie mit vielen lustigen Beispielen.

Eine kindliche Zeichnung: Ein großes rotes Radio auf einem schwarzen Ständer mit Rollen, von rechts schaut ein kleiner Junge ins Bild, der sich über die Musik freut.