Mid-Century Design
Die US-amerikanische Journalistin Cara Greenberg gab 1983 ihre Publikation „Mid-Century Modern: Furniture of the 1950s“ heraus und prägte damit den Stilbegriff für das Design der 1950er Jahre. Der Stil ging zwar von den Vereinigten Staaten aus, fand aber rasch internationale Verbreitung: Auch Designer*innen und Architekt*innen aus Skandinavien, Deutschland und Italien zählen zu seinen Vertretern.
Mid-Century Modern zeichnet sich durch zwei scheinbar gegensätzliche Pole aus: Auf der einen Seite stehen organisch-fließende, weiche, auf der anderen streng reduzierte und geometrische Formen. Zwischen diesen Extremen – von Nierentisch bis zum „Ulmer Hocker“ – gibt es weitere Merkmale wie der Verzicht auf Dekor oder der Umgang mit Transparenz. Der Acrylglasdeckel der Braun Musikanlage „Phonosuper SK5“ („Schneewittchensarg“) und der Drahtgitterstuhl „Diamond Chair“ von Harry Bertoia (1915–1978) sind gute Beispiele dafür.
Die Farbigkeit reicht von Schwarz, Weiß und den Grundfarben Rot, Gelb und Blau bis zu sanften Naturtönen, die zuweilen die kräftigeren Farbtöne dämpfen. Aber es sind natürlich auch ‚Ausbrecher‘ dabei: Ray (1912–1988) und Charles Eames (1907–1978) wählten für ihren Schaukelstuhl „RAR“ unter anderem eine pinkfarbene Sitzschale aus glasfaserverstärktem Polyester.