Ornamentale Verwandlung
Um 1900 eroberte eine neue und völlig andersartige Ästhetik die westliche Welt. Zu dieser Zeit war ganz Europa im gesellschaftlichen und politischen Aufbruch begriffen. Ganz bewusst wollte man die vorherrschenden Stile des vergangenen Jahrhunderts hinter sich lassen und strebte nach einer Verschmelzung von Kunst und Leben.
Auch die Wiederbelebung von Kreativität und Handarbeit stand im Fokus. Als Reaktion auf die zunehmende industrielle Massenfertigung verbreitete sich die Arts-and-Crafts-Bewegung von England ausgehend und legte den Grundstein für eine neue Definition des Handwerks.
Stilistische Inspiration lieferte vor allem das japanische Kunsthandwerk, das der westlichen Welt erstmals 1862 auf der Weltausstellung in London zugänglich war und eine enorme Begeisterung auslöste. Bewundert wurde die einfache, aber schwungvoll-ornamentale Interpretation der Natur, der intensive Einsatz von Farben und die Kombination unterschiedlicher Materialien.