Keramik

Zu den umfänglichsten und bedeutendsten Sammlungsbereichen des MAKK gehört die Keramik.

Vom frühen Mittelalter bis in die heutige Zeit beherbergt die Sammlung sowohl skulpturale Einzelstücke als auch seriell hergestellte Massenware: Steinzeugkrüge, Becher oder Schalen aus dem Mittelalter und insbesondere der Renaissance zeugen von einer zunehmend raffinierten und luxuriösen Tafelkultur. Herausragend ist die Sammlung an Gefäßen und Fliesen aus dem Orient sowie der italienischen Majolika der Renaissance, deren farbenprächtige Bemalung bevorzugt Geschichten aus der antiken Mythologie schildert. Im 17. Jahrhundert gewinnt die holländische Fayence zunehmend an Bedeutung, deren Dekore vom ostasiatischen Porzellan, aber auch von der heimischen Flora und Fauna beeinflusst sind.

Zwei Kannen in Form einer Frau
Geneverkannen in Form eines sitzenden Mannes und einer sitzenden Frau, Delft, 18. Jh. (Foto: © Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_c017851)

Im 18. Jahrhundert entstehen vielerorts in Europa Fayencemanufakturen, deren zerbrechliche Erzeugnisse noch heute im MAKK aufbewahrt werden. Darunter sind schokoladenbraune Teekannen und Tassen mit Unterschalen, die geradezu zum Genuss der damals neumodischen Getränke Tee und Kaffee einladen, aber auch Deckeldosen und Terrinen in Form etwa eines Spargelbündels oder einer Melone, die das Auge des Tafelnden nicht nur erfreuen, sondern durchaus auch täuschen sollten.

Keramikkännchen mit Blumendekor
Johann Samuel Friedrich Tännich (1728 - 1785), Fayencemanufaktur Mosbach, Solitaire (Déjeuner) mit Blumendekor, Mosbach, 1779-1781 (Foto: © Rheinisches Bildarchiv Köln, Marion Mennicken, rba_d032760_01)

Das 19. Jahrhundert besticht im Empire durch klare, der Antike entlehnte Formen; das Biedermeier verewigt bekannte Bauwerke auf den Wandungen von Kannen und Tassen, während der Historismus im Überschwang die historische Stilvielfalt feiert.
Einen weiteren Schwerpunkt bilden Kunstkeramiken des Jugendstils sowie der europäischen Nachkriegszeit z.B. von Alexandre Bigot und Pierre Adrien Dalpayrat über Richard Bampi, Albrecht Hohlt und Horst Kerstan bis hin zu Antoni Cumella und Pablo Picasso.

Keramikplatte
Johann Baptist Stahl (1869 - 1932), Wandteller, Villeroy & Boch, Mettlach, Mettlach, um 1899/1901 (Foto: © Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_c017836)