Space Age und Zero

Nachdem 1957 der russische Satellit „Sputnik I“ erfolgreich in den Weltraum entsendet worden war, titelte die britische Boulevardzeitung „Daily Express“: „Space Age is here!“. Die darauf folgende Weltraumbegeisterung, die 1969 nach der ersten Mondlandung ihren Höhepunkt fand, hinterließ ihre Spuren in der Film- und Designgeschichte: „Raumpatrouille Orion“, „Star Trek“ und „2001: Odyssee im Weltraum“ spiegeln in Kino und Fernsehen die Faszination Weltraum.

Der finnische Designer Eero Aarnio (*1932) entwarf mit dem „Ball Chair“ und dem von der Decke herabhängenden „Bubble Chair“ die spacigsten Sitzmöbel dieser Zeit.

Ein futuristischer Sessel in Form einer nach vorne offenen Kugel, außen glatt weißes Material, innen rotes Polster.
Eero Aarnio, Sitzkugel „Ball Chair", 1963/65, Inv. Nr. A01987

Auch in der Bildenden Kunst hatte das Raumfahrt-Zeitalter seine Spuren hinterlassen. 1958 gründeten in Düsseldorf Heinz Mack (*1931) und Otto Piene (1928–2014) die Künstlergruppe „ZERO“, zu der 1961 Günther Uecker (*1930) hinzukam. „ZERO“ wurde für eine puristische Ästhetik bekannt, die in einer Art Grauzone zwischen Malerei und Plastik angesiedelt war und bei der Licht eine entscheidende Rolle spielte.

Über den Namen „ZERO“ äußerte Otto Piene: „Wir verstanden von Anfang an Zero als Namen für eine Zone des Schweigens und neuer Möglichkeiten, […] Wir dachten an das [sic!] Countdown vor dem Raketenstart.“

Ein graues, hochformatiges Bild mit einer strukturierten, aufgerauten Oberfläche.
Otto Piene, Rasterbild 4-814, 1957, Inv. Nr. MK00060