Internationales Design

Internationalität gehörte von Beginn an zum Bauhaus-Konzept: Als Lehrende wirkten nicht nur Deutsche, sondern auch Amerikaner, Russen, Schweizer oder Ungarn; entsprechend international gestaltete sich die Studierendenschaft. Mit dem sich in Deutschland ausbreitenden Nationalsozialismus gingen viele der Künstler*innen gezwungenermaßen in die Emigration – und brachten die Ideen der Avantgarde als Exportgut mit.

Drei ineinander verschachtelte hellbraune Holztische.
Marcel Breuer, Isokon Satztische, 1936, Inv. Nr. A01836, Foto: © Rheinisches Bildarchiv Köln, Marion Mennicken

Ein weiterer Impuls für die Internationale Moderne kam in den 1930er Jahren aus Skandinavien: Der Finne Alvar Aalto (1898–1979) nahm Aspekte des Funktionalismus aus dem Bauhaus auf – wie beispielsweise die Idee des freischwingenden Kragstuhls –, verwandelte das Prinzip aber durch weiche, fließende Linienführungen und ein warmes, natürliches Material: Holz.

Der Schwede Bruno Mathsson (1907–1988) setzte ebenfalls auf Holz und textile Tragegurte für seine ikonischen Sitz- und Liegemöbel. Beide Formgestalter gelten heute als Väter des „Organic Design“.

Kragstuhl aus hellem Holz mit wellenförmiger Sitzschale.
Alvar Aalto, Armlehnstuhl Nr. 31 „Paimio", 1931, Inv. Nr. A01708, Foto: © Rheinisches Bildarchiv Köln, Marion Mennicken

Dem Funktionalismus ein Gestalterleben lang treu blieb dagegen Wilhelm Wagenfeld (1900-1990). In den 1930er Jahren setzte er für die deutsche Glasindustrie mit praktikablen Entwürfen neue Standards. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs begann Wagenfeld seine erfolgreiche Tätigkeit unter anderem für die WMF in Geislingen.

Rechteckige und quadratische Glasgefäße in unterschiedlichen Größen.
Wilhelm Wagenfeld, Stapelgeschirr „Kubus", 1938, Inv. Nr. F01508, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Sascha Fuis Photographie, Köln