Das Bauhaus – eine Kunstschule mit Folgen

1919 wurde in Weimar das Staatliche Bauhaus unter der Leitung von Walter Gropius (1883-1969) gegründet. Das zu diesem Anlass erschienene Manifest fasste die Ziele zusammen: Es sollten die Disziplinen Malerei, Bildhauerei, Kunstgewerbe und Handwerk unter dem Primat der Architektur – nach dem mittelalterlichen Vorbild der Bauhütte – zusammengeführt werden.

Um dies zu erreichen, entwickelten die Bauhaus-Lehrer ein praxisbezogenes Programm. Nach einem Vorkurs, in dem die Grundlagen der Gestaltung vermittelt wurden, sollten die Lehrlinge mindestens einer Werkstatt beitreten, um dort ein Kunsthandwerk zu erlernen.

Hellbrauner Holzkasten mit Spielfiguren in braun und schwarz.
Josef Hartwig, Bauhaus-Schachspiel, 1924, Inv. Nr. OV00095, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln, Marion Mennicken

Obwohl sich die Ziele des Bauhauses während seines Bestehens bis 1933 mehrmals änderten – von der „Vereinigung von Kunst und Handwerk“ über die „Einheit von Kunst und Technik“ bis zur „Bestimmung der Form durch Funktion und Kosten“ – wurde das Institut zur wohl einflussreichsten Kunstschule des 20. Jahrhunderts

Der besonders am Bauhausgebäude in Dessau ablesbare und praktizierte, strenge Funktionalismus hatte wesentlichen Einfluss auf spätere Institute und Design-Entwicklungen.

Liegesessel mit einem schwarzem Untergestell und schwarzer Lederpolsterung die an einem silbernen Rahmen befestigt ist.
Le Corbusier mit Pierre Jeanneret, Charlotte Perriand, Chaiselongue LC4, 1928, Inv. Nr. A01597, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: DetlefSchumacher.com

Zahlreiche Entwürfe gelten heute als Design-Klassiker und werden weiterhin produziert. Die Kandem-Leuchte Nr. 679 (Entwurf 1928) von Marianne Brandt (1893-1983) und Hin Bredendieck (1904-1995) ist ein gutes Beispiel.

Schwarze Tischleuchte mit biegsamem Arm und Leuchtenkopf.
Marianne Brandt, Hin Bredendieck, Kandem-Leuchte Nr. 679, 1928, Inv. Nr. K00670, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: DetlefSchumacher.com