Das Bauhaus – eine Kunstschule mit Folgen
1919 wurde in Weimar das Staatliche Bauhaus unter der Leitung von Walter Gropius (1883-1969) gegründet. Das zu diesem Anlass erschienene Manifest fasste die Ziele zusammen: Es sollten die Disziplinen Malerei, Bildhauerei, Kunstgewerbe und Handwerk unter dem Primat der Architektur – nach dem mittelalterlichen Vorbild der Bauhütte – zusammengeführt werden.
Um dies zu erreichen, entwickelten die Bauhaus-Lehrer ein praxisbezogenes Programm. Nach einem Vorkurs, in dem die Grundlagen der Gestaltung vermittelt wurden, sollten die Lehrlinge mindestens einer Werkstatt beitreten, um dort ein Kunsthandwerk zu erlernen.
Obwohl sich die Ziele des Bauhauses während seines Bestehens bis 1933 mehrmals änderten – von der „Vereinigung von Kunst und Handwerk“ über die „Einheit von Kunst und Technik“ bis zur „Bestimmung der Form durch Funktion und Kosten“ – wurde das Institut zur wohl einflussreichsten Kunstschule des 20. Jahrhunderts
Der besonders am Bauhausgebäude in Dessau ablesbare und praktizierte, strenge Funktionalismus hatte wesentlichen Einfluss auf spätere Institute und Design-Entwicklungen.
Zahlreiche Entwürfe gelten heute als Design-Klassiker und werden weiterhin produziert. Die Kandem-Leuchte Nr. 679 (Entwurf 1928) von Marianne Brandt (1893-1983) und Hin Bredendieck (1904-1995) ist ein gutes Beispiel.