Tradition, Konstruktion, Innovation

Brosche zum Anstecken bestehend aus roten Dreiecken aus Metall geformt.
© Georg Dobler, Brosche, Berlin, 1984 (Foto: © DetlefSchumacher.com)

In der Schmuckherstellung finden noch heute Verarbeitungstechniken Anwendung, die bereits in der Antike entwickelt wurden und seitdem im Goldschmiedehandwerk mehr oder weniger unverändert Bestand haben: Edelmetalle werden gegossen, geschmiedet, gefeilt und gelötet – und dies mit Werkzeugen, die bis heute ebenfalls kaum Veränderungen unterlagen.

Durch die Anerkennung des Schmuckobjekts als autonomes Kunstwerk erfolgte seit den 1950er Jahren der Einzug neuer Materialien, Techniken und Gestaltungsmittel. Insbesondere die Etablierung skulpturaler Konzepte inspirierte viele Schmuckkünstler*innen, ihren Entwürfen botanische Strukturen oder architektonische Gestaltungsprinzipien zugrunde zu legen und mit komplexen Konstruktionen zu experimentieren.

Wurden diese Ansätze zunächst mit traditionellen Handwerkstechniken umgesetzt, fanden bald digitale Methoden wie das computergestützte Design und der 3D-Druck Eingang in die Schmuckgestaltung. Doch verdrängten die digitalen Techniken die traditionellen keinesfalls. Erst ihre Kombination führte zu einer Verschiebung der Grenzen des technisch Machbaren.