Schutz und Heilung

Anhänger mit Skarabäuskörper und offenen Flügeln aus Gold
Elisabeth Trewkow, Brosche, Köln, um 1965 (Foto: © DetlefSchumacher.com)

Amulette stehen in engem Zusammenhang mit den Ursprüngen der Schmuckgeschichte. Sie sind seit der Frühgeschichte weltweit in verschiedenen Kulturen und Gesellschaften belegt. Als die Menschen begannen, Schmuck aus Muscheln, Knochen und anderen Naturmaterialien zu tragen, taten sie dies nicht nur zur Verschönerung ihres Körpers oder der Zurschaustellung von Rang und Zugehörigkeiten, sondern auch vor einem spirituellen Hintergrund. Die Sehnsucht nach Glück, Gesundheit und dem Schutz vor Unheil und bösartigen Kräften brachte das Vertrauen der Menschen in die magischen Kräfte bestimmter Gegenstände, Substanzen und Symbole hervor. Um von ihren Kräften zu profitieren, wurden sie nah am Körper getragen. Amuletten kommt damit neben ihrer schmückenden Funktion eine tiefe symbolische Bedeutung zu, die untrennbar mit den Glaubenssystemen und Weltanschauungen ihrer Träger*innen verknüpft ist.

Insbesondere vor der Entwicklung der modernen Naturwissenschaften bestimmte der Glaube an übernatürliche Wirkmächte das Leben der Menschen und auch die katholische Kirche, die den heidnischen Charakter von Amuletten grundsätzlich ablehnte, war gegen ihre Verbreitung machtlos. Auch in unserer heutigen Zeit werden persönliche Schutzund Glücksbringer noch sehr geschätzt und es werden ihnen von ihren Träger*innen vielerlei Eigenschaften zugeschrieben.