Inspiration Natur – Fauna 

Goldene Platten mit Löwenköpfen.
René Lalique, Gürtelschließe, Paris (Frankreich), um 1900 (Foto: © DetlefSchumacher.com)

Die Natur bietet für die Schmuckgestaltung eine unerschöpfliche Inspirationsquelle. Dies gilt für die zur Schmuckherstellung eingesetzten Materialien genauso wie für die Wahl der Motive aus dem Universum der Tier- und Pflanzenwelt.

So belegen früheste Schmuckfunde aus dem Jungpaläolithikum (ca. 40.000 bis 10.000 v. Chr.) bereits die Verwendung von Horn, Knochen, Schnecken oder Bernstein, die bis heute als Werkstoffe genutzt werden. Motive und Materialien der Fauna und Flora haben nicht nur schmückende Funktion. Häufig sind sie symbolisch aufgeladen, haben mystischen und kultischen Charakter, dienen als Ausdruck der sozialen Stellung und des jeweiligen Zeitgeschmacks.

In der Schmuckkunst des Alten Ägypten kam dem Skarabäus-Käfer eine wichtige Bedeutung zu. Als göttliches Tier und Glücksbringer fand er häufig als Motiv auf Siegelringen oder als Amulett Verwendung. Seit der Antike gehören der Löwe und der Adler zu den beliebtesten Tiermotiven. Beide sind Sinnbilder der Macht und deshalb bis heute wichtige Wappentiere.

Dem Thema Natur widmete sich der Jugendstil um 1900 intensiv und fantasievoll in einer völlig neuen Formen-, Material- und Symbolsprache. Aus dem Bereich der Fauna waren vor allem alle Arten von Insekten wie Schmetterlinge, Bienen, Libellen oder geheimnisvolle Mischwesen beliebt.