Farbenprächtig und edel

Ein filigranes Armband aus goldfarbenem Metall mit aufwendigen Ornamenten im barocken Stil. Die Verzierungen bestehen aus geschwungenen Formen, roten und grünen Emaille-Elementen sowie kleinen Schmucksteinen. Das Armband hat mehrere symmetrisch gestaltete Glieder, die durch feine Verbindungen miteinander verbunden sind. Es liegt auf einem weißen Hintergrund.
Anonym, Armband, Westeuropa, um 1600 (Foto: © MAKK, Martin Klimas)

Die Emailherstellung nahm in der abendländischen Kunst vom Mittelalter bis ins frühe Barock einen hohen Stellenwert ein. Kennzeichen der Emailobjekte waren eine außerordentliche Kunstfertigkeit in der technischen Ausführung sowie das harmonische Zusammenspiel von Metallkunst mit den intensiv leuchtenden Farben des Emails.

In der Schmuckkunst erfährt das Emaillieren seinen Höhepunkt im 16. und frühen 17. Jahrhundert. Neben Anhängern mit religiösen oder mythologischen Themen nach druckgrafischen Vorlagen gewannen nunmehr zunehmend Schmuckobjekte mit ornamentalen Dekorationen an Bedeutung. Im Vordergrund stand die reiche, farbenprächtige und kostbare Ausgestaltung der Schmuckobjekte als Status- und Repräsentationssymbole, die den Wohlstand und den sozialen Stand der Träger*innen zum Ausdruck bringen sollten.

Der technische Facettenreichtum des Emaillierens in Verbindung mit Gold und kostbaren Steinen bot hierbei zahlreiche Anwendungs- und Ausdrucksmöglichkeiten.

Bei Email handelt es sich um eine auf Metallgrund aufgeschmolzene Glasmasse, die transluzid (durchsichtig) oder opak (undurchsichtig) hergestellt werden kann.

Beim Grubenschmelzverfahren werden aus dem Metallgrund Gruben ausgehoben, die das flüssige Glas aufnehmen.

Körperemail bezeichnet eine Technik, bei der plastische Formen einen Emailüberzug erhalten. Und beim Maleremail handelt es sich um ein kompliziertes Verfahren, mit dem ähnlich wie in der Tafelmalerei komplexe szenische Darstellungen in Email ausgeführt werden.