Bewegliche Einrichtungsgegenstände (=Möbel) sind seit der Antike künstlerisch wichtig und gesellschaftlich relevant: Stuhl und Sessel, Bank und Sofa, Bett und Tisch, Truhe, Schrank oder Wandschirm erfüllen nicht nur eine Funktion, sondern symbolisieren durch Form, Material und künstlerischen Gestaltungsaufwand Rang und (Wohl-) Stand ihres Besitzers.
Das MAKK zeigt dafür erstrangige europäische Beispiele vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Kunstvoll intarsierte Scherenstühle, eisenbeschlagene Truhen und Faltwerkschränke zeigen die Wohnkultur des 15. Jahrhunderts, figurenreiche Tische und Schränke die Möbelkunst der Renaissance.
Reich eingelegte Tische, Kommoden und Uhren der hofnahen französischen Schreinerkunst, die prächtigen Marketeriemöbel von Abraham und David Roentgen und auf Karl Friedrich Schinkel zurückgehende Möbelentwürfe sind die Leuchttürme des barocken und klassizistischen Mobiliars.
Der Historismus der Gründerzeit ist mit Neorenaissance- und Neurokokobeispielen oder Meisterleistungen aus der Kölner Manufaktur Pallenberg repräsentativ vertreten.
Der vielgesichtige europäische Jugendstil manifestiert sich in Möbeln oder Zimmereinrichtungen von Henry van de Velde und Louis Majorelle bis zu Josef Hoffmann.
Mit den innovativen Möbelkonzepten von Frank Lloyd Wright oder Gerrit Thomas Rietveld, den französischen Art Déco-Luxusmöbeln eines Emile-Jacques Ruhlmann und den revolutionären Stahlrohrsesseln von Marcel Breuer oder Le Corbusier beginnt der stilistische Pluralismus des 20. Jahrhunderts und das Zeitalter des Designs.
Die Historischen Sammlungen bleiben wegen Sanierungsarbeiten und Neukonzeption mehrjährig geschlossen.