Ihre erste Blüte erlebte diese auf hellem Grund bemalte und glasierte Keramikgattung im vorderen Orient an den Höfen der prunkliebenden islamischen Herrscher Mesopotamiens, Persiens und später der osmanischen Türkei. Gefäßkeramik und Wandfließen für Moscheen und Paläste standen jahrhundertelang gleichrangig nebeneinander.
Über das bis zum 15. Jahrhundert teilweise islamisierte Spanien gelangten Technik und Formen der „Majolika" - dieser Name wurde vom Umschlageplatz Mallorca abgeleitet - nach Italien. Ausgehend von Faenza sowie einigen Orten der Toskana und Umbriens entstand dort im 16. Jahrhundert eine Reiche Produktion die durch die vier Scharffeuerfarben (blau, gelb, grün und violett) gekennzeichnet ist. Ornamental oder auch mit erzählerischen Darstellungen bemalt, dienten solche Geschirre vornehmlich als Schaustücke.