Vom frühen Mittelalter bis in die heutige Zeit beherbergt die Sammlung sowohl skulpturale Einzelstücke als auch seriell hergestellte Massenware: Steinzeugkrüge, Becher oder Schalen aus dem Mittelalter und insbesondere der Renaissance zeugen von einer zunehmend raffinierten und luxuriösen Tafelkultur. Herausragend ist die Sammlung an Gefäßen und Fliesen aus dem Orient sowie der italienischen Majolika der Renaissance, deren farbenprächtige Bemalung bevorzugt Geschichten aus der antiken Mythologie schildert. Im 17. Jahrhundert gewinnt die holländische Fayence zunehmend an Bedeutung, deren Dekore vom ostasiatischen Porzellan, aber u.a. auch von der heimischen Flora und Fauna beeinflusst sind.
Im 18. Jahrhundert entstehen vielerorts in Europa Fayencemanufakturen, deren zerbrechliche Erzeugnisse noch heute im MAKK aufbewahrt werden. Darunter sind schokoladenbraune Teekannen und Tassen mit Unterschalen, die geradezu zum Genuss der damals neumodischen Getränke Tee und Kaffee einladen, aber auch Deckeldosen und Terrinen in Form etwa eines Spargelbündels oder einer Melone, die das Auge des Tafelnden nicht nur erfreuen, sondern durchaus auch täuschen sollten.
Das 19. Jahrhundert besticht im Empire durch klare, der Antike entlehnte Formen; das Biedermeier verewigt bekannte Bauwerke auf den Wandungen von Kannen und Tassen, während der Historismus im Überschwang die historische Stilvielfalt feiert.
Einen weiteren Schwerpunkt bilden Künstlerkeramiken des Jugendstils sowie der europäischen Nachkriegszeit z.B. von Alexandre Bigot und Pierre Adrien Dalpayrat über Richard Bampi, Albrecht Hohlt und Horst Kerstan bis hin zu Antoni Cumella und Pablo Picasso.
Die Historischen Sammlungen bleiben wegen Sanierungsarbeiten und Neukonzeption mehrjährig geschlossen.