So sehr der Begriff Romantik einerseits klar besetzt zu sein scheint mit vielen Projektionen oder Attributen (wie schwärmerisch, verträumt, wunderbar, poetisch, phantasievoll, ironisch), aber auch Ablehnung erzeugt (wie kitschig, überspannt, wirklichkeitsfern), so unmöglich ist es diesen Begriff in wenigen Worten zu umreißen oder gar eindeutig zu definieren.
Die geplante Ausstellung will keine neue Bewegung, sondern eine Sehnsucht aufzeigen. Gesucht wird wie bei den Romantikern des 19. Jahrhunderts nach Alternativen, die uns in unserem Streben nach persönlichem Glück Befriedigung verschafft.
Auf zwei Wegen wird die Ausstellung versuchen, sich dem Begriff oder unserem heutigen Verständnis bzw. der Sehnsucht nach Romantik und seiner Manifestation in der Gegenwart zu nähern.
Zum einem wird sich der Versuch des Auslotens auf der Oberfläche bewegen: wie drückt sich die Sehnsucht nach Schönheit, nach Natur, nach etwas Besonderen im heutigen Design aus? Welche Formen, welche Materialien, welche Muster oder Vermischung von Kulturen drücken eben diese Sehnsucht nach einer verlorenen Ganzheit oder Individualität aus? Welche Objekte oder Materialien positionieren sich ganz eindeutig im Gegensatz zu den Doktrinen der Moderne wie Funktionalität, Perfektion, zeitlose Gültigkeit?
Zum Anderen geht das Lot in die Tiefe: welche Konzepte, welche alternativen Entwurfsprozesse werden gesucht und untersucht, welche Produkte des Abgründigen, des Hässlichen ergibt ein Ganzes des heutigen Seins. Welche Alternativen zur Masse, welche Wege der persönlichen Bindung, sei es in Produktion oder Identifikation mit dem Produkt, werden angeboten.
Die in der Ausstellung präsentierten Positionen des Designs werden durch international bedeutende Designer vertreten, die ihre Arbeiten als Leihgaben zur Verfügung stellen.
Gezeigt werden aktuelle Produkte des Design beispielsweise von Ronan und Erwan Bouroullec, Patricia Urquiola, Philippe Starck und Hella Jongerius sowie Arbeiten von Formantasma, Julia Lohmann, Robert Stadler oder Jaime Hayón. Aber auch Themen der Massenkultur wie Fantasyfilme oder Phänomene der Medien - zum Beispiel Magazine wie Landlust versus Apartamento - sowie neue Tendenzen in Tourismus und Freizeitverhalten werden in der Ausstellung aufgegriffen.
Die Sonderausstellung „Isn't it romantic?" startet traditionsgemäß als Auftakt zur Internationalen Möbelmesse in Köln (imm cologne) und den Passagen, sie endet mit der ART COLOGNE. Insbesondere zur imm-Woche sind mehr als 5000 internationale Besucher zu erwarten. Zu der Ausstellung entsteht ein repräsentativer zweisprachiger Katalog mit Beiträgen international renommierter Designexperten. Zudem ist ein spannendes Rahmenprogramm geplant. So wird zum Beispiel am 15. Januar 2013 Lidewij Edelkoort mit dem Vortrag "Romanticism or the way we feel" und dem Trendseminar "Nomadism on the road to fashion" zu Gast im MAKK sein. Lidewij Edelkoort gilt als einflussreichste Trendforscherin unserer Zeit. Sie berät seit 1975 weltweit Unternehmen in Sachen Trends, Farben und Lifestyle.