Der Fotograf Horst H. Baumann (1934 – 2019) zählte zu den Shooting-Stars seiner Generation. Schon in jungen Jahren mehrfach ausgezeichnet, avancierte der Autodidakt ab den 1960er Jahren zu einem in den gedruckten Medien omnipräsenten, höchst erfolgreichen Fotografen.
Vor allem seine Fotografien von Autorennen am Nürburgring, in Spa oder Le Mans machten Horst H. Baumann berühmt. Ab Mitte der 1960er Jahre wandte er sich multimedialen Projekten zu, speziell der Laserkunst, mit der er sich beispielsweise 1977 auf der documenta 6 in Kassel präsentierte. Bis heute leuchtet der grüne Laserstrahl regelmäßig als nächtliches Wahrzeichen der hessischen Kunstmetropole. Auch der nach wie vor aktive Licht-Zeit-Pegel am Düsseldorfer Rheinturm geht auf sein Ideenkonto. Konsequent ab Ende der 1960er Jahre hat sich Baumann mit Multivisionen, Lichtinstallationen oder temporären Architekturen beschäftigt, während sein Beitrag zur deutschen Fotografie der 1950er und 1960er Jahre weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Tatsächlich ist die Ausstellung, die bereits Anfang 2023 im ZEPHYR – Raum für Fotografie in den Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim präsentiert wurde, die überhaupt erste Retrospektive, die sich dem gesamten fotografischen Schaffen Baumanns widmet.
Die Ausstellung zeigt etwa 400 ausgewählte Werke aus dem künstlerischen Nachlass des Fotografen. Die Ausstellung wurde von Hans-Michael Koetzle (München) kuratiert, begleitend ist ein Fotobuch im Steidl Verlag, Göttingen erschienen.