des MAKK wider: Ob opak oder durchsichtig, ob farblos, irisierend oder farbenprächtig, ob mit Fadenauflagen, Noppen oder Einschlüssen aus Silber und Gold - das gesamte Spektrum des hochgeschätzten Werkstoffs ist vertreten. Der historische Rahmen ist weit gespannt und beginnt bei Gläsern der Antike und des frühen Islam. Es folgen solche aus Persien und Spanien, mittelalterliche und neuzeitliche Flaschen, Becher, Krautstrünke und Römer mit Noppen aus grünem Glas sowie prunkvolle Form- und Scherzgläser des 16. bis 18. Jahrhunderts.
Aus Venedig stammen filigrane Kunstwerke aus Netz- und Fadenglas, aus farblosem Glas mit weißer gekämmter Fadenauflage, aus Eisglas, aus Millefiori- und Aventuringlas als Stengel- oder Flügelglas, Fußschale oder Deckelbecher. Hinzu kommen Kannen, Humpen und Pokale mit farbiger Emailmalerei vom 16. bis 18. Jahrhundert aus Böhmen, Sachsen oder Franken. Die geschliffenen, geschnittenen, diamantgeritzten und gestippten Gläser des 17. und 18. Jahrhunderts und die prachtvollen so genannten Zwischengoldgläser des 18. Jahrhunderts vollenden das Bild der barocken Glaskunst.
Von der europäischen Glasmacherei des 19. und 20. Jahrhunderts zeugen Becher mit Transparentmalerei von Gottlob Samuel Mohn und Anton Kothgasser aus dem frühen 19. Jahrhundert, die Jugendstilgläser Emile Gallés oder der Gebrüder Daum aus Nancy in Frankreich sowie Lüstergläser von Johann Loetz Witwe aus Klostermühle in Böhmen. Das 20. Jahrhundert ist mit Studiogläsern renommierter Künstler wie Dale Chihuly, Erwin Eisch, Harvey K. Littleton, Paolo Martinuzzi, Hanns Model oder Klaus und Isgard Moje reichhaltig vertreten, während frühe Glasentwürfe von Peter Behrens für die Ehrenfelder Glashütte in Köln die Vielfalt des heutigen Produktdesigns aus Glas im frühen 20. Jahrhundert bereits vorwegnehmen.
Die Historischen Sammlungen bleiben wegen Sanierungsarbeiten und Neukonzeption mehrjährig geschlossen.