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Kanne mit "indianischen Blumen" und großem Vogel



Ausführung
: Fayencemanufaktur Fulda, zwischen 1741 und 1744

Malerei: Adam Friedrich von Löwenfinck (1714-1754)

Maße: 16,5 cm (h)

Fayence, im Model geformt, garniert; polychrome Aufglasurmalerei

Inv. Nr. Ov 74


Die Kölner Kanne mit dem prachtvollen bunten Dekor mit "indianischen Blumen" und großem Vogel wurde von dem hochbegabten Porzellan- und Fayencemaler Adam Friedrich von Löwenfinck bemalt. Er wurde 1714 in Biala (Polen) geboren; seine Familie lebte seit 1720 in Sachsen, und mit nur 13 Jahren begann Löwenfinck 1727 eine Lehre als Porzellanmaler in der Meissener Manufaktur. 1734 wurde er als "Blumenbuntmaler" fest angestellt, doch floh er Anfang Oktober 1736 aus Meissen nach Bayreuth und bemalte fortan nur noch Fayencen.

Im März 1741 ist er in Fulda nachweisbar, wo er bis zum Ende des Jahres 1744 verblieb. Danach zog es ihn - wie viele Kunsthandwerker seiner Zeit - immer weiter, zunächst nach Weisenau bei Mainz, wo er versuchte, eine eigene Fayencefabrik zu betreiben, dann Anfang 1746 nach Höchst, wo er an der Gründung der Fayencemanufaktur maßgeblich beteiligt war. Nach Streitigkeiten mit anderen Gesellschaftern der Höchster Manufaktur versuchte Löwenfinck im März 1749, sich in Schönbornslust bei Koblenz selbständig zu machen. Doch schon im Mai 1749 wechselte er nach Straßburg zu Paul Anton Hannong, der ihn in Hagenau als Direktor einsetzte.
Adam Friedrich von Löwenfinck verstarb im November 1754 mit nur 40 Jahren.