EN | DE

Europäisches und ostasiatisches Ornament

Die rätselhaften, exotischen Bilder, die fremdartigen Zierformen auf ostasiatischen Porzellanen, Lacken und Seiden, die im 17. und 18. Jahrhundert über England und Holland nach Westeuropa gelangten, haben die hier traditionelle Formsprache nachhaltig beeinflusst.

Im vollständigen Gegensatz zu den symmetrischen, naturalistisch und oft perspektivisch und illusionistisch konstruierten europäischen Schmuckformen etwa an Möbeln oder Wandteppichen, war das ostasiatische Ornament asymmetrisch und bizarr anmutend. An der Ausbildung der bekanntesten Zierform des Rokoko, der muschelig-felsigen Rocaille, war es wesentlich beteiligt.

Die beiden wohl aus Berlin stammenden monumentalen rotlackierten Fayencevasen zeigen, dass außer der Bildthematik und der Ornamentik auch Technik (Lack) und Format von fernöstlichen Vorbildern übernommen werden konnten.